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CVJM Baden Aktuell

Open-Air-Konzerte im Schlosshof trotzten dem Wetter

Auch in diesem Jahr hatte das CVJM-Lebenshaus „Schloss Unteröwisheim“ am Beginn der Ferien zu drei Sommerkonzerten eingeladen, Open-Air im Schlosshof. Mehr als 1.000 Gäste waren nach Unteröwisheim gekommen. „Eine neue Höchstmarke“, freute sich Christian Herbold, Leiter des CVJM-Lebenshauses. Das erste Konzert mit Sefora Nelson war bereits Tage vorher ausverkauft und auch die beiden anderen Abend waren sehr gut besucht. Es sind die besondere Atmosphäre zwischen den historischen Mauern, der freie Himmel, die Gastfreundschaft des Lebenshausteams und das ansprechende Programm, die Jahr für Jahr viele Gäste zu den beliebten Konzertabenden „pilgern“ lassen. Vorher im Schloss-Bistro in gemütlicher Runde unter den Sonnenschirmen essen, ein Glas Kraichgauer Wein, in der Pause ein Schloss-Eisbecher – so genossen viele die drei Sommerabende. Da tat es der Freude auch keinen Abbruch, wenn beim ersten Konzert mit Sefora Nelson zur Pause der Regen einsetzte. „Wir machen jetzt ein Wohnzimmerkonzert“ sagte die Künstlerin kurzerhand und lud alle, die kein trockenes, weil überdachtes, Plätzchen gefunden hatten auf die Bühne ein. Hier konnte man die Sängerin und Pianistin dann hautnah erleben und ihr sogar auf die Finger schauen. Mit ihrer lockeren Art war sie der passende Opener für die Konzertreihe und machte viel Lust auf mehr. Es waren ihre Mut-mach-Lieder und ihre sehr persönlich gehaltene Conférence, die die Zuhörerinnen und Zuhörer berührten. Hier kamen Alltag und Ermutigung zusammen und gaben den Gästen „Mut für morgen“.

 

 

Bastian Benoa brachte am zweiten Abend Lobpreis und Pop-Music zusammen. Mitreißende und rhythmusbetonte Songs hätten fast die Stühle überflüssig gemacht, weil die Gäste aufstehen und tanzen wollten. Der Abend spiegelte die Freude am Glauben wider, die sich in der Musik ausdrückt. Nicht nur auf der „Voice-of-Germany“-Bühne, sondern auch im Schlosshof von Unteröwisheim konnte der Sänger sein Publikum begeistern.

 

 

Mit Johannes Hartl und dem Gitarristen Christian Heidenbauer hatte der dritte Abend einen ganz anderen Charakter. Die Soli auf der E-Gitarre nahmen mit in die Welt der sphärischen Klänge und bildeten eine gekonnt gestaltete Basis für die Worte von Johannes Hartl, die man durchaus als „philosophisch“ bezeichnen konnte. „Was brauchen wir für eine gute Zukunft?“ war seine Ausgangsfrage. Seine sehr persönliche Antwort war eine Beschreibung von drei Säulen, auf denen man ein „Zukunftshaus“ bauen kann: Verbundenheit und Gemeinschaft, Sinnorientiertes Leben sowie Schönheit. „Menschen brauchen einander, deswegen sind Formen der Gemeinschaft wichtig“, sagte Hartl. Seien es Vereine oder (Kirchen-)Gemeinden, lose Gruppen oder Freundschaften, Familie und Ehe. Sinnhaftes Leben heißt nach Hartl, wofür will ich mich ganz und gar, konsequent und ohne Abstriche einsetzen? Schönheit beweist sich darin, dass wir unseren Alltagsraum nicht nur funktional gestalten, sondern auch mit schmückenden Elementen. „Musik und gestaltende Kunst sind seit jeher Ausdruck menschlichen Zusammenlebens“, sagt Hartl. Der Mensch habe mehr im Sinn als „quadratisch, praktisch, gut“.

 

 

„Wir freuen uns, dass wir mit unserem Konzertangebot auch in diesem Jahr wieder viele Menschen erreichen konnten und damit einen guten Start hatten in die Sommersaison mit den Freizeiten und Urlaubsangeboten des CVJM“, sagte Herbold.

 

Text: Martin Stock   -   Illustrationen: Benjamin Fischer

 

Fotos gibt es hier.